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Es hatte sie wieder einmal auf den Friedhof getrieben. Nicht einmal die Kälte hatte sie davon abgehalten sich ihr Tagebuch zu schnappen und diesen Ort zu besuchen. Hier konnte sie abschalten. Hier konnte sie um all die geliebten Menschen trauern, die sie verloren hatte. Wie normal war ihr Leben noch vor dem Tod ihrer Adoptiveltern gewesen? Klar wünschte sie sich dieses Leben zurück. Nicht nur für Jeremy, Caroline, Bonnie und ihre anderen Freunde wäre es besser. Auch für sie.
Seufzend betrachtete sie die unzähligen Gräber. Wer waren diese Menschen gewesen? War war ihre Geschichte? Wie waren sie gestorben? Ob sie auch einem Vampir, Werwolf oder sogar einem Ursprünglichen zum Opfer gefallen waren? Elena zuckte kurz zusammen, als sie das Knacken eines Astes vernahm. Jede Bewegung, jedes Geräusch und jede Stimme ließ sie erschaudern. Sie lebte stets in Angst. Was war das nur für ein Leben. Andererseits hätte sie so nie Stefan und Damon kennengelernt. Auch Alex nicht, der nun ihr Freund war. Ein Kumpel mit dem man Spaß haben konnte. Der sie ablenkte, auf andere Gedanken brachte und sie sogar zum tanzen und Alkohol trinken verleitete.
Ein Lächeln huschte über ihre Lippen als sie anfing das Lied aus der vergangenen Nacht zu singen. Es war ihr seid dem nicht mehr aus dem Kopf gegangen.
Eine Weile starrte sie ins Nichts, ehe sie sich auf einer Parkbank niederließ und nach ihrem Tagebuch kramte. Ein Foto kam ihr entgegen, welches wohl irgendwie in das Tagebuch gekommen war. Es war von Jenna. Oh wie sehr fehlte ihr ihre Tante? Sie war - auch wenn sie selbst damit Probleme gehabt hatte - eine Ersatzmutter gewesen. Ihr Tod war umsonst gewesen.
Unweigerlich wurde sie an die Beerdigung erinnert. Das Grab lag nicht unweit entfernt, doch Elena blieb hier. Sie verharrte an Ort und Stelle und wischte ein paar Tränen, die sie für ihre Tanze vergoss, von ihrer Wange. Sie würde alles tun um sie wieder zurückholen zu können.


Alex hatte die Hände tief in den Hosentaschen versunken und war auf die Lichtung des Friedhofes getreten. Nur ca. 7 Meter von ihm entfernt kauerte Elena auf einer Parkbank. In seinem Gesicht zeichnete sich Trauer wieder. Er wusste, dass die Brünette hauptsächlich Schmerz und Verzweiflung hier her trieben. Sie wollte bei den Menschen sein, die sie immer unterstützt hatten. Doch diese Menschen waren nun einmal nicht mehr da... Sie waren von ihr gegangen. Oder gewaltsam in den Tod gerissen worden. Alex würde Elena jedoch nicht gehen lassen. Er war da. Als Freund, als Geliebter, als Deko oder einfach nur als Beschützer. Natürlich würde er das der Brünetten so nicht sagen können. Sein Ego würde es ihm verbieten, so über seine eigene Person zu reden..
Elena zitterte leicht und wischte sich einige Tränen aus dem Gesicht.
Der Vampir atmete noch einmal tief in seinen toten Brustkörper ein, ehe er zu ihr hinüber lief. Seine Schritte hinterließen keine Geräusche. Als er neben der Bank stand sah er zu ihr hinunter und lächelte leicht.
"Hey.." murmelnd setzte er sich ohne eine Aufforderung neben sie und legte den rechten Arm um ihre Schulter. Alex presste sie leicht an sich und strich ihr gefühlvoll mit seiner warmen Handfläche über den kalten Oberarm.
"Hier zu sein ist für einen Menschen alleine nicht gut."


Elena wusste nicht wie lange sie hier schon saß und ins Nichts starrte. Sie war sogar so abgelenkt, dass sie nicht mitbekam wie Alex sich beinahe heranschlich. Kurz zuckte sie zusammen, doch bei der ihr vertrauten Stimme wurde ihr sofort wieder warm ums Herz. Alex war ihr seid dem Abend den sie zusammen verbracht hatten, ein wahnsinnig wichtiger Freund geworden. Er hatte es geschafft sie abzulenken, da Damon Mal wieder nichts von sich hatte hören lassen. Momentan und vermutlich seid dem Zwischenfall mit Alex und Damon, herrschte Funkstille.
Schweigend verharrte die Brünette an Ort und Stelle und gab ein kleines "Hey" von sich, als er sich neben sie setzte. Mittlerweile windete es ein wenig, doch die Kälte ignorierte sie gekonnt.
Als hätte Alex es geahnt, legte er den Arm um sie und sie schmiegte sich an ihn.
"Es ist immer besser nicht alleine zu sein. Und einen Freund zu haben .."
Elena schenkte Alex ein Lächeln und schloss dann kurz für einen Moment die Augen.
"Wie geht´s dir? Hast du mich verfolgt? Oder bist du zufällig hier her gekommen?"
Ein Grinsen huschte über ihre Lippen und bereits vergessen waren die Tränen die sie eben noch vergossen hatte. Sie dachte positiv, auch wenn es ihr meist schwer fiel.


"Wie könnte ich jemals vergessen, dass du hier gerne bist?" Alex sah in die Ferne und beobachtete in der Dunkelheit ein kleines Eichhörnchen, wie es den Baum hinauf kletterte. "Ich sage es ungern, jedoch habe ich dich damals genaustens studiert...ich weiß..wo du gerne hingehst wenn dir danach ist." Der Vampir atmete einmal schwer aus ehe er weiter dem Nagetier zusah, wie es sich seinen Weg den Baumstamm hinauf kämpfte.
Plötzlich wurde das Eichhörnchen von einer Gestalt geschnappt und weggeschleppt. Ein großer, braunhaariger Kerl mit Igelfrisur. Sofort sprang dem Schönling der Name Stefan Salvatore in den Sinn.
Alex grinste breit. Was eine Barbie. Gab sich mit Eichhörnchen zufrieden...unglaublich. Das war kein Vampir. Das war ein...etwas.
"Mir geht es gut Elena. Jedoch habe ich heute eindeutig zu oft Rebekah und Katerina gesehen..Sie verfolgen mich, so scheint es mir.." gab er still zu.
Er wusste nicht, was er mit diesen vielen Begegnungen anfangen sollte und wie er sie deuten sollte.
"Und hast du dich von deinem Kater erholt?"
Elena war der Vorfall mit dem Eichhörnchen in rund 2 Kilometern Entfernung gar nicht aufgefallen. Dafür fehlten ihr die Vampiraugen, die lediglich Alex besaß.


Elena hatte sich noch immer an Alex gelehnt, während er die nächsten Worte an sie richtete. Es müsste ihr eigentlich unheimlich vorkommen, was Alex getan hatte, doch es war okay. Sie hatte ihm vergeben und glücklicherweise war er nun nicht mehr so.
"Du hast mich perfekt beschrieben und du kennst auch noch die Orte an denen ich gerne bin. Allmählich denke ich, du kennst mich besser als ich mich selbst."
Seufzend strich sie sich das lange Haar zurück, welches ihr die Sicht versperte, nach dem sie die Augen wieder geöffnet hatte. Sie bekam nicht mit was unweit von ihnen geschah. Alles worauf sie sich konzentrierte waren Alex' Worte die er an Elena richtete.
"Du hast die Beiden gesehen? Hm .. vielleicht verfolgen sie dich, so wie du mich. Dein Lieblingsort ist ganz sicher die Bar, oder irre ich mich?"
Elena lächelte leicht, und hob den Kopf wieder an. Sie lehnte sich nun nicht länger an Alex an, blieb jedoch dicht bei ihm. Es war kalt und die Körperwärme die er trotz seines Daseins ausstahlte, hielt sie davon ab von hier zu verschwinden.
"Kater? Hey .. ich hab nicht so viel getrunken, das es für einen Kater gereicht hätte! Aber .. danke das du mich ins Bett gebracht hast. Und danke für den tollen Abend. Und den Spaß und .. das Lied das mir nicht mehr aus dem Kopf geht"
Elena piekte Alex kurz in die Seite - genau an die Stelle an der er kitzlig war.
"Ups .. total vergessen"
Natürlich hatte sie das nicht, doch sie liebte es einfach Alex zu necken.


"Die Bar ist meine Rettung.." er konnte nicht abstreiten, dass er gerade ein wenig angetrunken war. Der Alkohol war sein stetiger Freund, der ihn niemals verließ. Alex konnte auf ihn bauen und das war auch gut so. "Nein Katerina und Rebekah haben sich dort gerade vergnügt. Ich kam wohl zur falschen Zeit an den falschen Ort." Doch glücklicherweise hatte sich das ja ruhig regeln lassen...
Alex nickte bei ihren Worten nur zufrieden. Elena hatte der Abend also gut gefallen. Richtig so. Er wollte sie ja ablenken und das hatte er anscheinend geschafft.
Der Vampir zog die Brünette noch ein Stück enger an seine Seite. "Dir ist kalt. Willst du vielleicht irgendwo hingehen?" Sie saßen zusammen verlassen auf einem Friedhof. Das war eigentlich nichts gutes. Aich wenn Alex ein Vampir war. Wie man sehen konnte, trieben sich ja ebenfalls auch andere Vampire hier herum, die kleine arme hilflose Eichhörnchen abmurksten..
"Und-" er wollte fortfahren mit seinem Vorschlag, als Elena ihm auch schon in die Seite pieckste und Alex ruckartig aufzuckte. "Nein!" sagte er laut und sah die Brünette vorwurfsvoll von der Seite her an. Er musste zwar leicht grinsen, versuchte jedoch ernst zu bleiben.
"Du weißt, dass ich das nicht sehr lustig finde. Mach das nicht. Das ist gefährlich."
Er nahm seinen Arm von ihren Schultern und faltete seine Hände zusammen. Alex schluckte leicht.


Erschrocken fuhr Elena zusammen, als sie Alex' lautes Nein vernahm, das er an sie richtete, kurz nach dem sie ihm in die Seite gepiekt hatte. Natürlich plagte sie sofort das schlechte Gewissen und sie sah traurig zu ihm als er den Arm von ihren Schultern nahm und seine Hände faltete. Er ließ von ihr ab und sie gab nur ungerne zu, das sie das wahnsinnig traurig stimmte. Die Nähe zu Alex stimmte sie wahnsinnig glücklich.
"Tut mir leid, Alex ..."
Er beugte sich etwas nach vorne und stützte die Ellenbogen auf seinen Oberschenkeln ab. Elena war es nun die auf ihn zuging, den Arm um ihn legte und sanft über seinen Rücken streichelte.
"Wieso könnte das gefährlich für mich werden? Wirst du .. aggresiv wenn man dich kitzelt? Ungemütlich? Ich werde es nicht mehr tun, versprochen. Es war .. ein Reflex."
Elena suchte seinen Blick und sah ihn dabei entschuldigend an. Nun war es wohl an ihr ihn abzulenken. Irgendwie ..
"Du musst lockerer werden."
Fing Elena an, wobei sie die Gelegenheit nutzte um Alex zu massieren. Er war wahnsinnig verspannt und vor allem angespannt.
"Manchmal hilft eine Massage viel besser um zu entspannend. Besser als Alkohol."


Krass, wie ernst sie die Lage doch sah. Dabei hatte Alex doch eigentlich nur einen Scherz gemacht. Doch nun? Nun kümmerte sie sich um ihn, als sei er ein verletztes Rehkitz, dass die Brünette am Rand einer Landstraße aufgelesen hätte.
"Nein ich meine nur damit, da-" sein Wortfluss brach kurzzeitig ab und er sah hinunter zu Elenas Händen, die vorsichtig jedoch präzise auf seinem Oberschenkel platziert waren. "-ss...... nur, dass mich das ziemlich außer Rand und Band treibt. Ich KÖNNTE damit zu einer Bedrohung werden. Nicht, dass ich es automatisch werde.."
Er sah wieder zu Elena hinauf und seine Stimme wurde ein wenig leiser.
"Schon gut. Ich bin dir nicht böse." er lächelte die kleine Brünette sanft an, jedoch beließ sie es immer noch nicht dabei. Elena legte ihre Arme um ihn und begann ihn auch noch zu massieren. Alex wusste nicht, was er sagen sollte.
"Danke..danke.."
Der Vampir legte leicht stöhnend den Kopf in den Nacken. WoW! Elena machte das wirklich gut! Alkohol, Elena und ihre wohltuenden Hände. Das wäre eine perfekte Kombination. Der Schönling musterte die Brünette kurz und versuchte ein Detail zu erkennen, welches er misste oder übersah. Irgendetwas stimmte nicht.. Elena benahm sich anders als sonst.
"Hm.. irgendwas ist anders. Was ist es?" Seine Stimme war nur ein Flüstern und er legte seine Hände an Elenas Wange, um ihr direkt in die Augen zu blicken. "Was ist es..." murmelte er nun eher an sich selbst gerichtet und starrte Elena an-


Da sie Alex eindeutig etwas schuldig war, tat sie nun etwas gutes für ihn. Sie hatte sich keine bestimmte Reaktion erhofft, doch das schließlich von ihr abließ, die Hände an ihre Wange legte und sie ansah, verunsicherte sie selbst ein wenig. Was meinte er mit dieser Aussage?
"Nichts ist anders. Wir sind Freunde. Du hast mir einen Gefallen getan, nun wollte ich dir einen tun."
Eigentlich war Elena nicht so, und sie kam eigentlich auch niemandem sofort so nahe wie Alex gerade, doch Ausnahmen bestätigten ja bekanntlich die Regel und so machte Elena eben eine Ausnahme.
"Irgendwie glaube ich, wir haben heute die Rollen getaucht. Du der "In sich gekehrte" und ich die "lockere" ? Dir habe ich die gute Laune zu verdanken und das mein Leben zumindest an diesem Abend einigermaßen "Normal" war. Dafür wollte ich mich mit einer schlechten Massage bedanken. Aber wenn du nicht willst .."
Elena schmunzelte und legte dann die Hände auf die von Alex, die noch immer an ihrer Wange ruhten. Kurz kamen sie sich so nahe das ihre Nasenspitzen berührten, doch dann ließ sie wieder von ihm ab.
"Ich bin immer noch Elena. falls du dir nicht sicher bist ob sie dir gerade gegenüber sitzt."


"Wow. Nein! Es ist fantastisch." Noch immer wurde er leicht massiert und Alex stöhnte entspannend aus. Elenas Finger glitten über seine Muskeln und er..... er dachte an andere schöne Dinge, die sie noch massieren konnte :P
Alex wurde erneut von Elenas vollen braunen Augen in Gefangenschaft genommen. Sie sah ihn ernst an und behauptete nun auch noch, er würde sie mit Katerina verwechseln. Ihre Nähe, die sie ihm in diesem Moment schenkte, machte den Vampir wild und leicht hibbelig. Die Brünette ließ ihre Hände wieder sinken und Alex konnte nur schlucken.
"Wie kannst du so etwas von mir denken?" meinte er flach und schon leicht traurig. "Sie ist nicht du. Wie oft muss ich dir das nun schon gesagt haben. Und wie oft werde ich es dir noch sagen müssen, bis zu du mir glaubst?" Der Schönling wandte sich arrogant ab und stand auf. Das hatte geschmerzt. Wie sollte er Elena jemals wirklich nahe kommen können, wenn sie so dachte??
"Ich denke, ich sollte gehen.." er drehte sich zu Elena um, die Arme vor der Brust verschränkt, sah er zu ihr hinunter. "Und außerdem....ist deine Doppelgängerin dort hintern!" die letzten Worte schrie er laut und wütend und deutete hinter Elena. Er konnte aus den Augenwinkeln betrachten, wie die Brünette aufschrak und sich wild umdrehte.
Alex fing laut an zu lachen und sprang hinunter zu Elena. Seine Hände fanden an ihrer Hüfte halt, er riss sie hinauf und vergrub sein Gesicht in ihren langen, gut gepflegten Haaren. "Raaawwrr.!!"
Laut lachend begann der Vampir die kleine schwächliche Brünette zu kitzeln.


Elena war bewusst, das sie mit der Aussage bezüglich Katherine die Stimmung ein wenig verdorben hatte. Es war ihr bewusst und dennoch hatte sie es gesagt, weil sie es hatte sagen wollen. Es war nicht das erste Mal, dass jemand so fühlte. Katherine war nun Mal die erste gewesen und sie war es außerdem gewesen, die Stefan und Damon den Kopf verdreht hatte. Woher sollte sie jemals wirklich sicher sein, dass die Beiden nicht Katerina sahen, wenn sie in Elenas Augen blickten? Und woher sollte sie das Selbe von Alex wissen, der Kat ebenfalls geliebt hatte und es vermutlich noch immer tat. Ansonsten würde er nicht so reagieren, wenn er ihr begegnete. Ob er ihre Liebe erwidern würde, wenn Kat sie Alex gestand? Vermutlich.
Kopfschüttelnd betrachtete die Brünette den Vampir, als dieser sich enttäuscht, gekränkt, wütend, arrogant, traurig? von seinem Platz erhob und die Arme vor der Brust verschränkte. Sie hatte keine andere Reaktion erwartet. Genau darauf lief es hinaus, wenn Elena dieses Thema ansprach. Würde es immer.
"Tut mir leid .."
Flüsterte sie, wobei sie den Blick abwandte und auf den Boden starrte. Sie wurde jedoch von Alex aus den Gedanken gerissen als dieser von Kat anfing. Zwar hatte sie keine Angst vor ihrer Doppelgängerin, da sie sich eigentlich das letzte Mal recht gut mit ihr verstanden hatte, doch so wie Alex sie anpreiste, musste sie einfach erschrecken. Geschockt sprang sie auf, sah jedoch niemanden als sie sich hektisch hin und her bewegte.
"Du hast mich reingelegt!"
Zwar lag ein erleichtertes Lächeln auf ihren Lippen, doch ihr Herz raste und sie konnte einen kleinen Schrei nicht vermeiden als der Vampir sein Gesicht in ihrem langen Haar vergrub und nichts weiter als ein "Raaawrrr" von sich gab. Wie konnte er ihr das nur antun?!
"Wenn ich nicht an den Folgen einer Begegnung mit einem rachsüchtigen Vampir oder Werwolf sterbe, dann an einem Herzinfarkt weil DU mich erschreckst!"
Elena boxte ihm leicht gegen die Schulter, kam jedoch nicht weit da er sofort anfing sie durchzukitzeln.
"Hör auf! Alex Thatcher hör auf damit!"
Elena lachte laut, versuchte sich aus dem Griff zu befreien und schlug dabei wild um sich. Dann fiel ihr ein Griff ein. Alex war zwar stark, doch für den Moment zu sehr damit beschäftigt sie durchzukitzeln. Die Brünette nahm alle Kraft auf, die sie besaß und brachte Alex zu Fall in dem sie ihm einen gezielten Tritt mit dem Knie in die Kniekehle verpasste. Es schmerzte nicht, riss ihm jedoch den Boden unter den Füßen weg. Leider ging auch Elena mit zu Boden da er sie eisern festhielt und so landete sie lachend auf ihm im Dreck.
"Ha! Ganz ohne kitzeln festgenagelt .."


Ehe der Vampir wirklich reagieren konnte, hatte das kleine Menschlein ihn auch schon auf dem Boden genagelt. Im Schlamm... Ein normaler Mensch hätte jetzt einmal tief nach Luft geschnappt, da durch den Aufprall jegliche Luft aus den menschlichen Lungen gepresst worden wäre. Doch Alex war nun einmal kein Mensch.
Er sah hinauf zu Elena, die auf seiner Brust saß, wie ein kleines verspieltes Affenkind, dass versuchte mit einem Älterem einen sinnlosen gespielten Kampf anzufechten, den sie auf alle Fälle verlieren würde.
Der Schönling konnte spüren, wie sich die schlammige Masse durch die Maschen seines T-shirts fraß und es aufweichte. Alex stimmte in Elenas lautes Lachen sachte ein und grinste lediglich ein wenig. Nun zugegeben war es schon ein wenig komisch und lustig. Doch viel berauschender in diesem Moment, war der Anblick, der sich Alex bot. Elena, auf ihm sitzend, ihr braunes langes Haar kitzelte seine harten Gesichtszüge, ihr breites Grinsen, dass weiße reine Zähne entblößte, große rehbraune Augen, die ihn verführerisch ansahen...
Alex fuhr mit einer Hand hinauf und strich der Brünette das wilde zerzauste Haar hinter das rechte Ohr. Seine Hand blieb vorsichtig an ihrer Wange hängen und der Schönling strahlte seine Angebetete mit festen emotionsgeladenen Augen an.
Zum Glück hatte er seine Haare vor der grau braunen Masse auf dem Boden bewahren können. Er spannte also die Muskulatur an und auch seine Brust war von dieser Anspannung nicht ausgelassen. Locker hielt er den Kopf in der Höhe und grinste breit.


Elena hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß gehabt. Bei Alex war sie ein vollkommen anderer Mensch - beinahe wie früher, vor dem Unfall ihrer Adoptiveltern. Sie hatte geglaubt das diese Seite schon längst verschwunden war, doch tief im Inneren sehnte sie sich nach Ablenkung, Spaß und Lachen aus tiefster Seele.
"Du siehst ... matschig aus"
Elena schmunzelte und riss sich zusammen ihn nicht augenblicklich durchzukitzeln. Sie wusste das er das nicht mochte, also vermied sie es. Sie wollte ihn schließlich nicht verärgern. Still schweigend saß die Brünette auf ihm und ließ zu das er mit der dreckigen Hand über ihre Wange fuhr und das Haar hinter ihr Ohr strich. Es fühlte sich merkwürdig an, doch nicht im negativen Sinne.
Mit dem Gedanken das sie nur Freunde waren, beugte sie sich ihm entgegen und kam ihm plötzlich ganz nahe. Nur wenige Zentimeter trennten die Beiden voneinander, doch anstatt diese zu überbrücken, drückte sie ihn geradewegs nach unten in den Schlamm, sodass nun auch seine Haare schmutzig waren. Elenas Hose, Shirt und dank Alex auch die Wange hatten etwas abbekommen, doch sie sah längst nicht so schlimm aus, wie er.
"Wie ein kleiner Junge der neue Kleidung bekommen hat und diese nun unbedingt schmutzig machen muss"
Elena lachte und stützte sich im Schlamm ab um den Versuch zu starten, aufzustehen.


Die Brünette drückte ihn bestimmend in den Schlamm. Nun war seine komplette Rückseite ein reiner brauner Horror. Doch das interessierte Alex in diesem Moment nicht. Elena kam ihm gefährlich nahe. Und für wenige Sekunden, tat sein ach so untotes Herz einen gewaltigen Sprung. Der Schönling sah zu der Brünette hinauf und hörte ihre Worte, die sich allmählich in ein leises Summen mit Hintergrundgeräuschfaktor entwickelte.
Er nahm nur noch wahr, wie sie den Versuch startete aufzustehen. Instinktiv umgriff er ihre Handgelenke und zog Elena wieder hinunter. Seine Pupillen glühten vor Verlangen und er überfuhr mit seinen Augen gierig ihr elfengleiches Gesicht.
Er sah Elenas Blick und ließ sie auf der Stelle los.
Der wortgewandte Vampir brachte keinen Ton mehr heraus. Er war ruhig und sah sie nur an. Doch man konnte spüren, dass diese Stille für Alex mehr bedeutete, als irgendetwas anderes.

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