....

Der Regen tropfte dem Vampir von der Nasenspitze. In frischen neuen Klamotten stieg er mit der Brünette die Treppen hinauf. Es war mitten in der Nacht. Alex hatte den späten Nachmittag noch mit ihr im Club verbracht, da sie keine Kette mehr hatte, die es ihr ermöglichen würde, draußen herum laufen zu können ohne zu verbrennen.

Dunkelheit umfing die beiden Vampire. "Elena?" sie hätte die beiden sicherlich schon längst bemerkt. Jedoch sprach der Schönling leise in das Tröpfeln des Regens hinein. Er wollte ihr Menschlichkeit zeigen...So wie sie es immer genossen hatte. So, wie er es immer versucht hatte.

Katerina und Alex waren nach dem aufregendem Erlebnis im KingKa in seinem Pensionszimmer verschwunden und hatten sich dort frisch gemacht. Kein Spritzer Blut klebte mehr an seinem markellosem Körper. "Warte hier.." brummte er, drehte sich zu Katerina um und sah sich ihre Reaktion auf seine Aussage hin an. "Sie ist verschreckt..Sie wird...dich nicht sehen wollen. Bitte."

Alex öffnete vorsichtig die Türe. Sie war hier. Er konnte sie spüren... "Elena.." leider verriet ihr schnell schlagendes Herz dem Vampir nicht mehr, wo sie sich versteckte. Doch irgendwann würde sie schon heraus kommen.

"Hey..hör zu. Lass uns reden. Ich...habe jemanden mitgebracht."

Seine Vampiraugen starrten in die Dunkelheit. Sein ganzer Körper war nass und triefte vor Kälte. Einem Menschen hätte das schon längst eine Lungenentzündung beschert. Mit nasser Hand fuhr er sich durch das Haar.

Der Gedanke daran, dass Klaus ihr die Kette gestohlen hatte, die sie vor dem Tageslicht schützte, machte sie noch immer wütend, doch das würde sie nun nicht gebrauchen können. Angestrengt versuchte sie etwas zu erkenne. Denn obwohl ihre Sinne bestens waren, beeinträchtigte der Regen und der leichte Nebel die Sicht doch etwas.

Immer wieder hatte sie die Bilder mit Alex vor Augen, die gehörten hier jedoch nun nicht hin. Sie war hier, um ihr Versprechen einzulösen. Katherine wollte Elena helfen..ihr irgendwie Mut machen, wie auch immer sie das anstellen sollte. Planlos tippelte sie auf der Stelle herum, denn es war wirklich kalt. Ihre Arme umschlangen ihren schlanken Körper und mit einem zaghaften Lächeln in Richtung des Vampires nickte sie. "Ja,nur zu..lass Mrs. Pierce im Regen stehen und frieren." Doch ihr anschließendes Grinsen verriert, dass sie es ihm nicht böse nahm.

Natürlich würde Elena nicht erfreut sein sie hier zu sehen, doch zur Abwechslung wollte sie mal helfen. Obwohl sie das auch in der Vergangenheit schon einige Male getan hatte, zum Erstaunen einiger. Ihre Kleidung war ebenso durchnässt, wie die von Alex und wirklich angenehm war das Gefühl nicht, wie die Kleidung an ihrem Körper klebte.
Der Regen sorgte dafür, dass sich ihre Haare noch mehr lockten. Die Doppelgängerin hoffte, dass Elena es nicht all zu schlecht auffassen würde, denn das würde ihre Aufgabe nur noch erschweren.

Es regnete in strömen als Elena nachhause lief. Sie war zu Fuß zu Damon gelaufen und wurde nun mit Regen überrascht. Es war das erste Mal das sie den Regen so intensiv roch. Er roch irgendwie wahnsinnig gut. Elena schloss einen Moment die Augen um die Tropfen auf ihrer Haut zu genießen. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen, auch wenn ihr eigentlich nicht nach lächeln zumute war. Damons Unterstützung würde ihr Leben als Vampir bestimmt besser erscheinen lassen. Er würde es schon schaffen - gemeinsam würden sie es schaffen. Ihre Gedanken huschten zu Alex, als sie die Augen wieder öffnete und sich dem Haus nährte. Er fehlte ihr, doch eine Pause würde den Beiden gut tun. Elena liebte ihn, doch die Gefühle musste sie .. abstellen.

Sie war durchnässt, doch es kümmerte sie nicht. Was sie jedoch kurz zum stoppen brachte, war das Aftershave das sie schon von weitem roch. Alex. Es war eindeutig das von Alex. Einen Moment spielte sie mit dem Gedanken woanders hinzugehen, gar nicht erst nachhause zu laufen, doch ihre Schritte führten sie automatisch zur Veranda auf der er stand, doch er war nicht alleine. Während er die Türe öffnete, blieb Katerina draußen stehen. Sie konnte es nicht fassen! Er brachte doch tatsächlich die Frau mit, in die er einst - oder noch immer verliebt war. Eine ziemlich miese Tour wie Elena fand, war sie doch ziemlich verletzt deswegen.

"Du kannst noch so lange nach mir rufen, ich bin oder war nicht zuhause."

Elena sah Katerina nicht an. Zu sehr schmerzte der Gedanke das die Beiden bestimmt miteinander verkehrt hatten. Die Brünette verdrängte den Gedanken schnell wieder und lief an Alex vorbei Richtung Türe.

"Was ist los? Es gibt ... nichts mehr worüber wir reden können."

Die Worte waren knallhart, doch nur so würde Alex aufhören zu ihr zu kommen und so konnte sie die Gefühle für ihn verdrängen und er sich sowohl Katerina widmen - wie er es ohnehin schon tat - als auch aufhören der "Mensch" zu sein, der er eigentlich nicht sein wollte, in Elenas Gegenwart jedoch wurde.

Elenas Stimme brachte den Schönling dazu, den Kopf herum zu reißen. Er lächelte leicht, bei ihrem Anblick. Alex hatte die kleine Brünette vermisst. Doch sofort schien die gute Laune, die sich noch eben in ihm breit gemacht hatte, zu verschwinden. Störrisch lief sie an ihm vorbei ins Wohnzimmer. Dass sie Katerina gar nicht erst beachtetet hatte, verübelte er ihr keineswegs.

"Hey. Hör zu. Bitte." Der Vampir lief mit nassen Klamotten Elena hinterher. Sein Weg führte ihn ins dunkle Wohnzimmer. "Ich habe Katerina gebeten mit zu kommen. Es war meine Idee. Denn ich denke, dass du...weibliche Unterstützung bei dieser ganzen Vampirsache brauchst. " Alex sah stirnrunzelnd zum Eingang. Die ältere Petrova hatte sich mittlerweile ihren Weg durch die Eingangstür gebahnt. "Sie ist hier und will mit dir reden...sie will dich unterstützen."

Wow das musste wirklich alles ziemlich dumm und abgedroschen in den Ohren des Jungvampirs klingen. Doch Alex ließ nicht locker. Er hielt seine Idee für gut und würde es auch Elena erklären. "Ich lasse dich nicht alleine Elena. Ich habe dir gesagt, dass ich für dich da bin. Und das halte ich auch so ein." seine tiefe Stimme durchbrach die Stille und er seufzte leicht, als sein Blick am Boden hängen blieb.

Es war absehbar, dass Elena nicht sonderlich begeistert sein würde sie zu sehen. Sie selbst befand es inzwischen nicht mehr seltsam ihrer Doppelgängerin gegenüberzustehen. Lange schon hatte sie sich daran gewöhnt und auch an ihre Art. Wenn Elena etwas nicht wollte, dann versuchte sie das auch stets durchzusetzen. Eine ganze Weile hielt sich die Brünette im Hintergrund, solange bis Alex ausgesprochen hatte.

Ihre Schritte führten sie langsam in das Haus der Gilberts und ein bisschen neugierig musterte sie die frisch gebackene Vampirfrau. Vampire veränderten sich nicht äußerlich, sie wurden nur stärker, ihre Sinne waren schärfer und sie brauchten ab und an Blut, sonst würde es irgendwann ziemlich unangenehm enden. Dieser ganze Twilight Mist- oder wie auch immer es heißen mochte- war schwachsinn. Vampire die in der Sonne glitzerten, wie schön wäre es, wenn es nur das wäre. Irgendwo hatte sie die Geschichte aufgeschnappt, selbstverständlich würde sie so etwas nie freiwillig lesen oder sich ansehen. Höchstens um sich darüber lustig zu machen, dass eine Autorin sich so einen schwachsinn aus den Fingern zog.

Ihre Gedanken waren ungewollt etwas abgeschweift und mit einem leichten Kopfschütteln sah sie zu Elena herüber. Seufzend ging sie noch ein paar Schritte auf sie zu, ihr Gesicht voller Ernsthaftigkeit. Kein Spott, kein amüsiertes Lächeln oder gar ein blöder Kommentar ging von Katherine aus. "Elena, ich werde Dir helfen, wenn du das willst. Nein, natürlich willst Du das nicht. Aber ich biete es Dir hiermit an. Wenn du irgendwas wissen möchtest..oder mal jemanden zum reden brauchst, dann..dann lass es mich wissen."

Das war lächerlich! Als wollte Elena ausgerechnet Katherine bei sich haben. Die ganze Idee schien zu scheitern, denn natürlich würde sie sich bestimmt nicht an ihre Doppelgängerin wenden, die Person, die sie schon immer verabscheut hatte. Mit einem unsicheren Blick in Richtung Alex spielte sie an ihrem Schmuck herum, den sie sich angelegt hatte.
Schließlich fügte sie noch etwas hinzu. "Ich weiß, dass Du nicht besonders viel von mir hälst, Elena.. aber ich wusste nicht was Rebekah vor hat, sonst hätte ich versucht sie..vielleicht abzuhalten."

Auch dieser Gedanke war lächerlich, denn wenn die Ursprüngliche etwas im Kopf hatte, dann würde sie das auch durchziehen. Jedoch wollte sie ihren Standpunkt verdeutlichen. Das Leben eines Vampires war perfekt für Katerina, aber nicht für Elena. Ehrliches Mitgefühl machte sich in ihr breit, denn die letzten Monate waren für sie unerträglich gewesen. Ihr Leben schien immer wieder neue Probleme aufzuweisen, doch so offen wollte sie ihr Mitgefühl nicht aussprechen. Dafür war ihr Stolz zu angekratzt. Sie wusste wie Alex zu Elena stand und das machte die Situation noch umso schwieriger.

Elena lief geradewegs ins Wohnzimmer. Alex würde ihr vermutlich folgen, doch anstatt sich ihm gegenüber zu stellen und mit ihm zu sprechen, kehrte sie ihm weiterhin den Rücken. Es schmerzte ihn anzusehen, es schmerzte Katerina anzusehen und der Gedanke daran das er sie doch tatsächlich hier her gebracht hatte, machte sie leicht wütend. Alex wusste genau wie sie zu Katerina stand und wie verletzend es war die Beiden miteinander zu sehen. Wie konnte er ihr das antun?

"Hör zu Alex. Wir haben geredet und ich habe dir alles gesagt. Lass mich ruhig als die Böse und zickige dastehen aber .. du weißt das Katerina und ich uns nicht verstehen und sie tut das auch nur, weil du sie darum gebeten hast."

Ihr Blick huschte kurz zu Katherine, dann jedoch wieder zu Boden. Alex sah nicht einmal an.

"Ich will das du dein Leben lebst, es genießt und Spaß hast. Ich will nicht die Person sein die dich verändert oder dich zum grübeln bringt. So bist du nicht. Du bist ein Draufgänger und du weißt auch tief in deinem Inneren für den du wirklich etwas empfindest und .. es ist schon schlimm genug das es mir das Herz bricht daran zu denken und nun bringst du auch noch ausgerechnet die Frau mit, deren Anblick mich am traurigsten macht und die noch dazu mit Rebekah befreundet ist."

Schnaubend schüttelte sie den Kopf. Niemals hätte Katerina ihre Freundin davon abgehalten, Elena zu verwandeln. Sie tat das nur um Alex zu Gefallen, doch verübeln konnte sie es ihr nicht. Sie liebte ihn. Das sah man an den Blicken die sie austauschten.

"Ich werde jemanden finden, der mir hilft und .. ich bekomme das schon hin. Mir geht es gut. Mir geht es doch immer gut"

Ein falsches Lächeln lag auf ihren Lippen und dann sah sie Alex in die Augen. Ihr Herz schien wie wild in ihrer Brust zu schlagen und sie kämpfte beinahe mit den Tränen.

"Es ist besser wenn du dein Leben lebst und dich nicht um meines sorgst. Das verändert dich. Bleib du selbst. So bist du perfekt."

Ein leichtes Lächeln huschte über ihre Lippen, ehe sie anfing alle Vorhänge zuzuziehen, die noch geöffnet waren. Sobald die Sonne aufging, wäre Elena hier drin gefangen, doch für Alex war es jetzt wieder an der Zeit zu gehen, auch wenn Elena es eigentlich nicht wollte. Er fehlte ihr.

"Elena....." Alex schüttelte nur den Kopf. "Höre mir doch zuu...!" wieder einmal verlor er leicht die Kontrolle. "Ich helfe dir! Ich bin hier! Verstanden?! Ich bin hier!" Er tat einen Schritt auf sie zu, blieb danach jedoch auch schon wieder stehen. "Ich habe nicht vor irgendwo mein Leben zu leben." verwirrt schüttelte der Schönling den Kopf. "Du weißt, dass du zu meinem Leben dazu gehörst..."

Sich räuspernd tauschte er mit der älteren Petrova einige vielsagende Blicke aus. "Ich war mir nicht bewusst, was du brauchst...Was dir gut tut. Ich dachte....ich dachte du brauchst eben, weiblichen Rat." Wow der Vampir hatte sich innerhalb 48 Stunden so oft blamiert wie in den letzten 100 Jahren insgesamt schon nicht mehr. "Ich..." seufzend fuhr er sich mit der Hand über das nasse Gesicht. "Ich hätte es wissen müssen, dass es dumm war von mir.."

Entschuldigend sah er zu Katerina und schließlich zu Elena. "Entschuldige. Ok? Ich weiß eben nun einmal nicht, was du brauchst. Ich hab keine Ahnung! Du redest mit mir, aber alles was ich verstehe ist wirres Zeug! Ich verstehe dich nicht. Ich will dich verstehen! Wirklich!" Und erneut tat er einige Schritte auf die jüngere Doppelgängerin zu, bis er schließlich direkt vor ihr stand. Seine Stimme war nun ein wenig ruhiger. "Ich will dich verstehen. Nur ich kann nicht..."

Alex war in diesen Hinsichten schon immer recht ehrlich gewesen. Er verhielt sich fast menschlich, sagte genau was ihm nicht passte, und was er nicht verstand. Das konnte er ja leider von Frauen nicht erwarten. Diese mussten immer um den heißen Brei herum reden und den Schönling im Dunklen stehen lassen, der sich oftmals so viel Mühe gab, dieses komplizierte Geschlecht zu verstehen.

"Ich dachte sie kann dir helfen...und wenn sie es nicht kann, wer kann es dann?? Sag mir, was ich tun kann. Sag es mir, bitte!" flehend sah er zu ihr hinunter.

Alex würde es nicht laut aussprechen, doch er fühlte sich dafür verantwortlich, was der Brünette zu gestoßen war. Er hatte ihr Schutz versprochen und ewige Treue. Freundschaftlich bezogen. Doch genau diesem Zuspruch von Schutz war er nicht nach gekommen. Sein Herz wurde von Zorn auf sich selbst zerfressen. Unangenehmes Gefühl..

Katerina fühlte sich langsam sichtlich unwohl und als gehöre sie zu dieser Situation überhaupt nicht, ließ sie den Blick durch den Raum wandern. Ihre Arme verschränkten sich vor der Brust, denn sie würde nicht vor Elena auf Knien herumrutschen ihr helfen zu dürfen. Das war nicht ihre Art und das wusste sowohl Alex als auch ihre Doppelgängerin.

Es kam allgemein nicht oft vor, dass sie überhaupt ihre Hilfe anbot und der Thatcher Vampir hatte sie schließlich nicht gezwungen das hier zu tun. Natürlich tat sie es unter anderem für ihn, jedoch konnte sie sich vorstellen, was für eine beschissene Phase Elena nun durchmachte. Aber was sollte sie noch großartig sagen? Sie schien sich entschieden zu haben.

Abwartend tat sie ein paar Schritte, sodass nur das Klackern ihrer High Heels zu hören war. Doch weit ging sie nicht, denn sie wollte die sowieso schon unangenehme Stille nicht durch nerviges Herumgeklacker stören. Noch einmal schaute sie in Richtung der Brünetten Vampirfrau, die wohl immer noch darauf beharren wollte, dass sie die Hilfe von Alex und Katerina nicht benötigte. "Ich verstehe, dass Du keine Lust hast, Dich mit mir zu unterhalten und ob Du es glaubst oder nicht, ich bin nicht an den Haaren hier hergeschleift worden. Von alldem wusste ich natürlich nichts, sonst hätte ich Dir früher oder später auch einen Besuch aus eigener Hand abgestattet. Aber das tut jetzt nichts zur Sache. Du bist Dir sicher, dass Du keine Hilfe oder einen Rat von mir möchtest,ja?" - Es war ihr letztes Angebot, denn wie gesagt- auf den Knien rutschen war nicht Katerina's Art. Stirnrunzelnd schwenkte sie ihren Oberkörper ein wenig hin und her, während ihre Arme vor der Brust verschränkt blieben. Zu ihren schlechten Eigenschaften gehörte leider auch Ungeduld, doch sie versuchte sich schon möglichst zusammenzureißen.

Alex' Fürsorglichkeit war wirklich rührend und mit einem leichten Lächeln in seine Richtung lauschte sie seinen Worten. Er wollte ihr doch helfen, wieso konnte sie das nicht annehmen? Auch wenn nicht alles so lief, wie sie sich das vorstellte..wieso war sie so stur? Und auch das Katerina hier war, um zu helfen, sollte ihr wohl eigentlich zeigen, dass sie Unterstützung haben konnte. Sie brauchte nicht ständig so zu tun, als sei alles in Ordnung, denn natürlich wussten die beiden schon älteren Vampire, dass es das nicht war.

Elena schüttelte den Kopf. Wieso verstand Alex nicht was sie damit meinte? Noch direkter konnte sie nicht sein, oder doch? Vielleicht musste sie ihm die Worte noch einmal an den Kopf "knallen" damit er endlich begriff was los war.

"Du verstehst mich nicht? Gut .. ich erkläre es dir noch einmal"

Elena rieb sich die Schläfen und entfernte sich ein paar Schritte von Alex, da er ihr ziemlich nahe kam. Sie wollte ihn nicht verlieren, wollte nicht das er auf ihrem Leben verschwand, doch es war besser so. Besser war es das Ganze zu beenden und das konnte sie nur, wenn sie die Böse war und ihn wegschickte.

"Es .. bricht mir das Herz dich an Katerinas Seite zu sehen, weil ich dich liebe. Die Blicke die ihr miteinander austauscht und .. sie liebt dich, das ist doch offensichtlich."

Elena gönnte Alex sein Glück und sie war glücklich wenn er es war, doch das bedeutete nicht das sie freudenstrahlend umher lief und das sie ihm, ohne in Tränen auszubrechen, in die Augen sehen konnte.

"Es ist besser, wenn wir uns nicht mehr sehen oder zumindest eine Zeit lang nicht mehr. Ich muss meine Gefühle für dich ordnen und versuchen sie abzuschalten. Nicht du bist nicht gut für mich, sondern ich bin nicht gut für dich. Katerina ist es und das weißt du."

Elena konnte kaum fassen das sie so gut über ihre Doppelgängerin sprach nach allem was sie Damon und Stefan und auch Alex angetan hatte. Sie war zu dem noch die beste Freundin von Rebekah, die Elena getötet hatte, doch Alex war das egal. Er empfand etwas für sie.

"Ich finde es großartig das du mir helfen willst und ich würde deine Hilfe annehmen, als Freundin .. aber ich kann nicht deine Freundin sein, Alex. Ich bin verrückt nach dir und momentan ist es mir einfach nicht möglich vor dir zu stehen und nicht den Drang zu verspüren, dich zu küssen oder ..."

Die letzten Worte sprach sie nicht aus. Elena wollte nicht hören das Katerina mit ihm geschlafen hatte und umgekehrt war es sicherlich auch so. Es reichte schon das Katherine das Alles mitbekam. Sie sollte eigentlich nicht hier sein. Elena und Kat würden nie Freundinnen werden und Elena konnte die Hilfe ihrer Doppelgängerin nicht annehmen.

"Ich danke dir für Alles was du für mich getan hast, Alex und .. ich werde es nie vergessen, dir ewig dafür dankbar sein. Aber es ist besser wenn du jetzt gehst. Du musst dir keine Gedanken oder Vorwürfe machen, aber Katherine hier her mitzubringen, wo du doch weißt das mich der Anblick mehr fertig macht als alles andere, war .. gut gemeint aber .. das macht es nur schlimmer. Ich hoffe du verstehst mich jetzt. Ich wünsche dir alles Glück der Welt und .. das du eine Frau findest die dich glücklich macht."

Wenn er sie nicht schon längst in Kat gefunden hatte. Es schmerzte nun nur noch mehr den Vampir anzusehen, doch sie musste es. Er würde jetzt vermutlich für immer aus ihrem leben verschwinden. Er würde sie dafür hassen, doch so musste er sich wenigstens nicht mehr entscheiden.

Widerlich breiteten sich die Worte und der Schmerz von Elena in Alex aus. Sie fraßen ihn auf, zerstörten ihn. Wut packte den temperamentvollen Vampir. Seine Augen formten sich zu Schlitzen. "Wegen so einem Scheiß machst du hier so einen Aufstand?!" wütend schrie er die Brünette an. "Wegen so einem...SCHEIß?!!!" Sein Körper wurde von kräftigen Hormonströmen durch gerüttelt. Um seine Worte zu unterstreichen riss er den rechten Arm hoch und gestikulierte kräftig.

"Du hast mir gesagt, dass die Nacht NICHTS an unserer Freundschaft ändern wird. DU hast es so entschieden. DU wolltest es. Hätte ich gewusst, dass diese eine Nacht, eine Nacht von vielen, das zerstört was wir haben, hätte ich mich nicht darauf eingelassen!" er schlug sich mit den offenen Handflächen gegen die Brust und wand sich von Elena ab.

"Kannst du mir mal sagen, wie du dich ...wie du dich so entscheiden kannst?! Du hast doch niemanden aus mir! Niemanden! Niemand kümmert sich um dich. Ich bin für dich da und du stößt mich ab als...als sei ich ein Fremdkörper. Als sei ich ein verdammter Parasit, der dich auffressen wolle!" Erneut drehte er sich zu der kleineren Brünette, die eindeutig verletzt wurde durch seine Worte.

"Ich habe dir immer zur Seite gestanden. IMMER! Und jetzt habe ich mal einen Fehler begangen und du willst mich nicht mehr sehen? Was ist nur falsch bei dir?! ICH habe dich nicht verwandelt. Hör also auf mich abzustoßen!"

Nach Atem ringend wandte er sich wieder von dem Mädchen ab. Er wurde von der Wut entgültig gefangen. Heute Nacht würde sich diese Wut wohl in endlose Trauer verwandeln. Er war diesen Gefühlen schutzlos ausgeliefert.
Alex ging in die Küche und stützte sich an der Theke mit beiden Armen ab. Den Blick zum Boden zwischen seinen Armen betrachtend, hätte ein Außenstehender denken können der Vampir hätte gerade den schwersten Marathon seines Lebens hinter sich gehabt. "Katerina ist nur hier um zu helfen.." murmelte er. Die Augen geschlossen.

Ruhe kehrte langsam ein. Alex lief hinüber zu Elena und blieb vor ihr stehen. Eine ernste Fassade hatte sich auf seinen Gesichtszügen aufgebaut. "Dein letztes Wort?" Er wollte es endgültig hören. Er wollte hören, wie sie ihn wegschickte.

Elena's Worte waren wieder nur an Alex gerichtet und so langsam kam sie sich reichlich bescheuert vor. Wozu war sie überhaupt mitbekommen, niemand sagte, dass es leicht für sie wäre die beiden zu sehen. Aber es war ja nicht so, dass sie offensichtlich vor ihr herumknutschten oder sich schmachtende Blicke zuwarfen. Außerdem war sie nicht mit Alex zusammen, er hatte ihr bisher nichts von seinen derzeitigen Gefühlen gesagt, so wie auch Katherine ihm nicht.
Wieso stieß sie alles um sich herum so ab? Doch es war zwecklos, immer wieder wiederholte dir Brünette ihre Worte, als wolle sie niemand verstehen.

Plötzlich strömten die Gefühle nur so auf Alex ein und die Doppelgängerin beobachtete seinen Wutausbruch. Sie kannte diese Seite von ihm zu gut, doch noch mehr wusste sie, dass er Gründe hatte, wenn er derartig aus der Haut fuhr. Langsam wurde auch Katerina wütend, doch versuchte sie diese Gefühle nicht herauszulassen. Ihre Lippen pressten sich aufeinander und wortlos sah sie dem Vampir nach, wie er sich in Richtung Küche aufmachte. Durch ihre überguten Sinne bekam sie seine Worte auch dort natürlich mit und er hatte recht. Sie war nur hier um zu helfen und sie warf ihm vor, dass er sie mitgebracht hatte. Es war doch nun wirklich nicht so, dass Alex Hand in Hand mit Katerina stand und ihr mitteilen wollte, dass sie bald heiraten würden. Nichts von alldem, es drehte sich um Elena. Deswegen war die Brünette hier- sie hatte auch noch ihre Hilfe angeboten und das Ganze sogar noch einmal wiederholt und nicht mal ein Danke an sie gerichtet bekam sie zu hören.

Sie erwartete nicht, dass Elena mit ihr Freundschaft schließen wollte, aber war das wirklich nötig? Ein kleiner Zischlaut entfuhr ihr und Kopfschüttelnd stellte sie sich vor eines der Fenster. Zu ihrem Glück würde es noch etwas dauern, bis der Tag anbrach, denn sonst würde Katerina bald ein Problem haben. Seit Klaus ihr die Kette weggenommen hatte, war sie ebenfalls auf die Dunkelheit angewiesen.

Katerina musste sich stark zusammenreißen, denn am liebsten hätte sie Elena ebenso angeschrien. Würde sie nun in Selbstmitleid verfallen und sich von niemandem helfen lassen oder was waren ihre Pläne? Doch langsam hatte sie keine Lust mehr sich darum Gedanken zu machen, sie schien sowieso überflüssig zu sein hier. Genervt beobachtete sie den Regen, der gegen die Scheibe prasselte, mit einer Hand hielt sie den Vorhang weg, den Elena vorhin noch zugezogen hatte.

Die Brünette zuckte erschrocken zusammen als Alex so ausfallend wurde. Was glaubte er eigentlich was er hier tat? Er hatte nicht das Recht sie anzuschreien!

"Hör auf mich anzubrüllen, Alex!"

Nun wurde auch Elena ausfallend und wütend. Unkontrolliert drang ein Knurren aus ihrer Kehle und ihre Augen schienen sich eine Spur dunkler zu färben. Sie hatte beinahe keine Kontrolle über das was sie tat oder sagte. Sie war so in Rage das sie sogar eine Vase vom Tisch fegte. Sie war nicht mehr die Selbe in diesem Moment doch das Alex sie nun so anschrie, verletzte sie sichtlich.

"Ich bereue diese Nacht nicht und es geht auch absolut nicht darum, verdammt! Ich habe dich schon vor dieser Nacht gemocht und ich tue es auch weiterhin! Ich bin und bleibe deine Freundin, aber ich ertrage es momentan einfach nicht für lange Zeit in deiner Nähe zu sein, wieso will das nicht in deinen Kopf? Du hast von mir verlangt das ich warte aber das verlange ich nicht. Warte nicht auf mich, aber es ist nun Mal so das ich Zeit brauche. Ich muss mich erst daran gewöhnen okay?! Und in dem du mir sagst das ich nur dich habe, machst du sie Sache auch nicht besser. Bin ich so unerträglich das nur du es mit mir aushältst?"

Wütend sah sie ihn an, ehe sie den Kopf schüttelte, sich ihre Jacke schnappte und zur Türe lief.

"Wenn ich nicht mehr den Drang habe dich küssen zu wollen und wenn ich es geschafft habe meine Gefühle unter Kontrolle zu bekommen, dann .. würde ich mich über eine Freundschaft freuen, wenn du sie dann auch noch willst. Ich .. hab dich lieb."

Die "drei magischen Worte" konnte sie nicht mehr sagen. Sie musste die Gefühle abstellen.

"Sei mir ruhig böse. Das hab ich verdient. Aber schrei mich nie wieder an."

Und mit diesen Worten verließ Elena das Haus.

Der Brünetten platzte nun endgültig der Kragen und gerade wollte sie ausfallend werden und ebenfalls ihre Wute herausschreien, als Elena ebenfalls ausbrach. Das Vampir Dasein hatte sie tatsächlich ein wenig verändert und es war noch ungewohnt, sie mit pechschwarzen Augen zu sehen. Einen Augenblick amüsierte Katerina das. Und nachdem Elena wutentbrannt das Haus verlassen hatte, wurden auch ihre unterlaufenen Augen sofort wieder normal.
"Wow, Respekt. Die Kleine scheint ja jetzt richtig ausrasten zu können." - Doch sofort biss sie sich schuldbewusst auf die Unterlippe. "Entschuldige.."

Alex würde wohl jeden Moment ebenfalls aus dem Haus stürmen, entweder ihr hinterher oder in die Pension. Kapitulierend strich sie sich die Haare zurück und ließ den Vorhang wieder los, sodass er das Fenster vollständig bedeckte.
"Es hat keine Zweck, wie du merkst. Tut mir leid, dass ich nichts machen konnte." Ein aufmunterndes, kaum sehbares Lächeln zierte ihren Mund und langsam ging sie Alex ein paar Schritte entgegen. Aus Gewohnheit fasste sie sich an ihren leeren Hals und stöhnte gleich danach auf. Sie hasste Klaus ja für einiges, aber dass er ihr auch noch ihr Amulett entreißen musste fand sie wirklich überflüssig.

Vor einigen Stunden war noch alles so perfekt gewesen- so schön. Und jetzt mussten sie sich bereits wieder mit Problemen herumschlagen und die Realität traf sie härter, als sie dachte. Langsam ließ sie ihre Hand wieder sinken. "Spitze..in ein paar Stunden geht die Sonne wieder auf und ich werde elendig verbruzeln, wenn ich auch nur einen Fuß nach draußen setze." Augen verdrehend ging sie wieder ein paar Schritte hin und her.

Alex sah Elena mit fester Miene hinterher, wie sie das Haus verließ.
Sie hatte das Haus verlassen. Alex Körper bebte vor Wut. "Weiberpack." sagte er schließlich in die Stille hinein. Sein Gesicht war gezeichnet von Aggression und Verständnislosigkeit. "Sie hat mich nicht verdient." Er drehte den Kopf zur Seite und spuckte auf den Holzboden.

"Sie hat mich nicht verdient..." er versuchte sich diese Worte einzureden. Es wäre leichter. Es wäre leichter mit dieser Zurückweisung um zu gehen. Nur 2 Mal in seinem Leben wurde er von einer Frau zurück gewiesen. Das zweite Mal wurde wohl durch gerade eben eingelöst.

Dass Katerina überhaupt noch da war, hatte der Schönling vollkommen vergessen. Erneut war er in ein tiefes Loch gefallen. Diese Löcher hatte er nun schon öfters in den letzten 100 Jahren von innen betrachten können. Darin stank es nach Kontrollverlust, Aggression, Wut, Habgier, Unterdrückung und vor allem Charakterschwäche.

Alex war erneut in solch ein Loch gefallen. Doch dieses Mal würde er wahrscheinlich nicht so schnell wieder heraus kommen.
Katerina meldete sich erneut zu Wort und der Vampir atmete einmal tief durch ehe er sich zu ihr herum drehte und das Wort an sie wand.

"Ich kümmer mich drum. Morgen hast du das Ding wieder. Name? Adresse wo ich den Kerl finden kann?" Er war kaltherzig, zeigte keine Gefühle. Stures Interesse an einer einzelnen Handlung.