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Mit erleichterter Miene trat er aus dem Mystic Grill heraus. Nun war es ihm endlich wieder vergönnt frische Luft ein zu atmen. Langsam liefen sie die Straße entlang. Sein Blick wanderte über die Häuserfassaden von Mystic Falls sodass er kaum mitbekam das seine Begleitung einen kleinen Zauber wirkte. Jetzt da er sich umsehen konnte musste er zugeben das Mystic Falls zwar kleine aber feine Stadt war. Hier konnte man natürlich keine größeren Einkaufsstraßen oder schicke Restaurants erwarten für seine Bedürfnisse jedoch würde es genügen. „Um ehrlich zu sein...,“ er wandte seinen Kopf ein wenig zur Seite um ihr in die Augen sehen zu können.“Ich habe mir darüber noch gar keine Gedanken gemacht.“ Wie immer war sein Kopf woanders gewesen. Die Frage des Schlafplatzes war da ein Wenig in den Hintergrund gerückt. Nun da es bereits später Nachmittag war war es höchste Zeit sich über dieses Thema Gedanken zu machen. Ohne ein Bett dazustehen war keine schöne Vorstellung. „ Da werde ich mich heute wohl noch drum kümmern müssen.“ Vorsichtig zog er Paige hinter sich her die Straße entlang, das Restaurant welches sie gemeint haben musste hatte er bereits entdeckt. Es wirkte von außen bereits um einiges besser als der Mystic Grill, also wartete er nicht lange bevor er mit Paige im Schlepptau eintrat und seine Jacke an der Garderobe abgab.


Paige musste lachen, als Nathaniel zugab noch kein Zimmer gefunden zu haben. "Ich hatte noch eine Couch frei.", zwinkerte sie und sah ihn an. Kurze Zeit später gab sie auch schon ihre Jacke an der Garderobe ab und fragte nach einem Tisch. Tatsächlich hatten die beiden Glück und es war noch ein letzter Tisch frei.
Er war etwas weiter hinten im Raum und Nathaniel und Paige mussten sich durch einige Labyrinthe von Tischen schlängeln, bis sie an ihrem ankamen. Paige setzte sich hin und bestellte ein Glas Rotwein. Auch wenn sie n ihr gerade elegant gekleidet war, dürfte sie jawohl so tun und eine Wein hatte sie schon lange nicht mehr getrunken. "Für dich einen weiteren Sherry?", fragte Piage ihre charmante Begleitung.


Ihr Angebot kam ihm gelegen das musste er zugeben. „ Das ist nett...wenn es dir wirklich nichts ausmacht würde ich es gern annehmen. Große Lust unterm Sternenhimmel zu schlafen habe ich nämlich nicht.“ In New York hatte ihm an seinem ersten Tag keiner eine Couch angeboten. Eine Kleinstadt war eben doch noch etwas anderes, hier waren die Menschen noch halbwegs freundlich und zuvorkommend. Vorsichtig um niemandem auf die Füße zu treten schlängelte er sich mit Paige durch die vollen Tischreihen. Als sie ihren etwas abseits stehenden Tisch erreichten lies er sich auf den Stuhl fallen. Sein Blick schweifte kurz über die Tische. So ganz passten sie beide hier nicht her, zumindest nicht in diesem Aufzug. Für diesen Moment würde es ihn nicht weiter kümmern dafür hatte er viel zu großen Hunger. „ Genau ich sehe schon wir verstehen uns auch ohne Worte.“ Er zwinkerte ihr frech zu. Dann nahm er die Karte und betrachtete das Angebot. Für ein so winziges Restaurant war es doch größer als Gedacht.


Nathaniels Zwinkern zauberte Paige ein Grinsen auf die Lippen. Er war wirklich charmant und Paige war sich sicher, dass es bei ihrer Gesellschaft noch ein sehr lustiger Abend werden würde. Sie hatte schon jetzt Spaß, dass war klar. Paige warf ebenfalls einen Blick in die Karte und zog überrascht die Augenbrauen in die Höhe. "Bitte halte mich jetzt nicht für dumm. Trotz einem erfolgreichen Medizinstudium und zahlreichen besuchen in italienischen Restaurants...", Paige zögerte etwas und bekam rote Wangen. "Ich habe keine Ahnung was das alles hier bedeutet."
Die Hexe lachte etwas verlegen und hob ihr Glas. "Lass uns anstoßen.", sagte sie entschlossen. "Auf einen erfolgreichen und spaßigen Abend." Paige sah Nathaniel lächelnd an.


Seine Wahl war bereits auf Saltimbocca alla „Romana“ gefallen. Mit einem schönen stück Kalbsschnitzel mit Parmaschinken und Salbei in Weißweinsauce konnte er wohl kaum etwas falsch machen. Er selbst hatte einige Jahre gebraucht um die meisten italienischen Gerichte kennenzulernen. Nun konnte er behaupten so ziemlich alles bereits einmal gegessen zu haben. Tja wenn man hunderte Jahre Zeit hatte war dies aber auch kein Wunder. Vielleicht trug auch seine eigene Leidenschaft fürs Kochen dazu bei. Es reizte ihn immer wieder neue Gerichte auszuprobieren um sie später in sein eigenes Repertoire aufnehmen zu können. „ Das macht doch nichts,“ sein Lächeln war ehrlich. „ Wenn du mir sagst was du bevorzugst, also Nudelgerichte oder etwas anderes kann ich dir gerne etwas empfehlen.“ Er hob sein Glas Sherry. „ Ja, auf einen schönen Abend.“ Seine Vorfreude auf das gute Essen war beinah unbändig. Seit heute Morgen hatte er nichts mehr gegessen, da wurde es nun doch Zeit. „ Gehe ich richtig in der Annahme das du italienisches Essen am liebsten hast?“ Bei dieser Frage hatte er sich natürlich etwas gedacht. Eventuell konnte er sich für ihre Freundlichkeit ihm gegenüber mit einem selbstgekochten Essen revanchieren.


"Ich esse am liebsten Spagetti Bolognese.", stellte Paige lächelnd fest. Es war simpel, aber sehr lecker und immer machbar. "Aber...ich probiere auch gerne mal etwas anderes..." Sie lächelte Nathaniel an und vertraute ihm sozusagen ihre Geschmacksnerven an, aber sie war sich sicher, dass er ihr etwas gutes aussuchen würde.
"Ja.", erwiderte sie kurz auf Nathaniels Frage. "Ich liebe es, aber ich habe ehrlich gesagt nie Zeit essen zu gehen und selber kochen, dass ist nicht so...da steht dann eher die Küche in Flammen, als das ich etwas genießbares zu stande bekommen.", gab Paige zu und zog einen Mundwinkel in die Höhe.


Sie hatte also eine Vorliebe für Nudelgerichte. Da lies sich in diesem Restaurant sicher etwas Passendes finden. Er studierte kurz noch einmal die Karte bevor er sie zur Seite legte und dem Kellner bedeutete herzukommen. Freundlich lächelnd bestellte er. „ Die Dame und ich würden gerne bestellen. Für die Dame einmal Tagliatelle Vulcano, für mich Saltimbocca alla „Romana“ . Nun das wärs dann auch schon.“ Er wandte sich an seine hübsche Begleitung. „ Keine Sorge die Tagliatelle wird dir schmecken damit kann man kaum etwas falsch machen.“ Selbst er hatte früher Probleme beim Kochen gehabt. Übung war alles. „ Wenn du Lust hast...könnte ich mal etwas für dich kochen,so bleibt die Küche heil und du bekommst etwas gutes zu essen. Zugegeben ich bin kein Profikoch doch in meiner Freizeit koche ich recht gern. Etwas das dir schmeckt wird schon in meinem Repertoire vorhanden sein. Irgendwie muss ich mich doch bei dir revanchieren.“


Paige wartete geduldig, bis Nathaniel ihre Gerichte ausgesucht und bestellt hatte, dabei dachte sie geduldig über den bisherigen Verlauf dieses Tages nach. Er war auf jeden fall besser verlaufen, als erwartet. Paige hatte heute im Krankenhaus einen schönen Arbeitstag gehabt, Menschen geholfen und bei dem ein oder anderen Oberarzt Eindruck hinterlassen. Dann war sie in den Grill gegangen und hatte Nathaniel kennengelernt, der ihren Abend bis jetzt schon sehr versüßt hatte.
"Das wäre wirklich toll.", gab Paige zurück und lächelte so ehrlich und schön wie es ihr möglich war. Auch wenn Paige keine Person war, die für alles eine Rückgabe verlangte, freute sie sich immer. "Irgendwie glaube ich, dass du gut kochen kannst." Die Hexe zwinkerte.
// Sorry, dass es solange gedauert hat -.-' :-)


Schon jetzt gefiel ihm dieses kleine Städtchen. Die Anwohner waren nett, die Atmossphäre gut und es war ruhig. In New York hatten ihn egal wo er sich auch versteckt hatte jeden Tag aufs Neue Briefe von Hilfesuchenden erreicht. Auch wenn er seinen Job liebte vielleicht war es auch eher eine Berufung freute er sich doch über jeden Moment der Ruhe. In einem italienischen Restaurant zu sitzen, gemütlich seinen Sherry zu trinken und sich zu unterhalten ohne angestarrt zu werden...so konnte er es hier aushalten. Womöglich kannten die meisten ihn hier nicht einmal. Für andere hätte diese Tatsache einen kränkenden Beigeschmack, für ihn war es Entspannung pur. Er lehnte sich ein wenig in seinem Stuhl zurück und wartete voll Vorfreude auf die Ankunft des Essens. Als der Kellner dann endlich mit den beiden Tellern an den Tisch trat machte sich Erleichterung bei ihm breit. Noch ein paar Minuten mehr und er wäre vor Hunger gestorben. „ Dann wünsche ich dir mal einen guten Appetit. Ich hoffe meine Wahl war richtig. Was meine Kochkünste angeht würde ich sagen...ich habe einiges an Erfahrung doch Pannen sind bei mir auch nicht ausgeschlossen.“ Er unterbrach sein Lächeln nur um den ersten Bissen zu nehmen. Wie erwartet schmeckte es vorzüglich.
//Macht nichts :)


"Danke, dir auch.", gab Paige mit einem freundlichen Lächeln zurück und drehte sich ein paar Nudeln auf den Teller, mit ein bisschen Fleisch. Sie schloss die Augen und stöhnte ganz leise, damit niemand außerhalb ihres Tisches sie hören konnte. Paige ließ sich den Bissen auf der Zunge zergehen und genoss es. "Wow, das schmeckt wirklich toll." Die Hexe sah Nathaniel dankend an. "Danke.", lächelte sie. Paige nahm einen Schluck ihres Weins und aß weiter.
"Ich muss einfach fragen: benutzt du deine Kräfte oft?", fragte sie. Eigentlich wollte sie heute n ihr über diese Sache und über andere Dinge die in dieser kleinen aber merkwürdigen Stadt vorgingen reden, aber sie konnte es sich einfach nicht verkneifen. Wenn Nathaniel nicht Antworten würde, dann würde Paige nicht weiter nachhaken, doch es war nicht oft, dass sie andere Hexen geschweige denn Hexer traf.


Was hatte er für eine andere Wahl? Ihm stand es nicht frei ob er sie nutzen wollte oder nicht. Wenn man in dieser Welt am Leben bleiben wollte konnte man nicht darauf verzichten. Wenn man wie er auch noch Leben retten musste schon gar nicht. Er legte das Besteck beiseite und blickte von seinem Teller auf. Es fiel ihm schwer bei dem was er als nächstes sagte zu lächeln. „ Ich muss...nirgends ist es sicher für niemanden. Die Welt hat sich verändert...früher war es noch möglich Momente zu genießen in denen man nicht ständig auf seine Umgebung achten muss. Heute bedeutet ein kleiner Augenblick der Unvorsicht den Tod. Ich wünschte es wäre anders. Und du?“ Er nahm einen großen Schluck Sherry. Eigentlich war es nicht seine Absicht gewesen so viel preis zu geben. Doch aus einem unerfindlichen Grund vertraute er der jungen Frau die ihm gegenüber saß. Neugier war er gewohnt nur blockte er normalerweise ab, doch nicht so bei ihr. Es tat auch einmal gut halbwegs offen und ehrlich mit jemandem zu reden.


Paige hörte mitten beim Kauen auf, weil sie Nathaniel unbedingt zuhören musste. Es hörte sich an, als hätte er seine Worte schon lange vor Paiges Frage zurecht gelegt und sie war wirklich begeistert, denn Nathaniel hatte so sehr recht indem was er sagte, zumindest glaubte sie ihm, schließlich schien er von einer weit zurückliegenden Vergangenheit zu reden, in der Paige keinen Platz hatte.
"Ich...ähm..." Paige räusperte sich. "Ich... Ja. Ich müsste mich noch nicht oft verteidigen, aber die paar Male die ich es getan habe... Da haben sie mir mein leben gerettet und...ich bin wirklich dankbar. Im Alltag benutze ich sie auch.", stotterte Paige und konnte sich ein Grinsen bei ihrem letzten Satz nicht verkneifen. Sie ließ es jedoch schnell wieder zu einem Lächeln schrumpfen und sah Nathaniel an. "Man kann nicht mit vielen Männern etwas ernster, so wie wir es gerade getan haben, reden."


Er legte seine Stirn für einen Moment in Falten während er ihr aufmerksam zuhörte. Sie hatte sich also noch nicht sonderlich oft verteidigen müssen. Da war sie wohl einige der wenigen ihrer Art. Normalerweise liefen Hexer und Hexen oftmals Gefahr zum Spielball anderer übernatürlicher Wesen zu werden. Gerade in dieser Stadt in welcher so ein Überfluss an Übernatürlichem vorherrschte musste man als Hexer oder Hexe vorsichtig sein. „ Diese Fähigkeiten die du und ich haben können zwar nützlich sein und das eigene Leben retten aber glaube mir, wenn man nicht gerade ein Meister auf seinem Gebiet ist sollte man vorsichtig sein andere nutzen nur allzu gern deine Fähigkeiten für ihre Zwecke.“ In der Vergangenheit war er vielen Hexen und Hexern begegnet die sich in die Gesellschaft von Vampiren begeben hatten und nur knapp mit dem Leben davon gekommen waren. Ihm selbst war so etwas noch nicht passiert, Manipulationen waren aber für ihn auch kein Thema. Er beugte sich ein wenig vor. „ Nun dann stimmt mit diesen Männern ganz offensichtlich etwas nicht. Vielleicht sind sie einfach nicht aus so mancher Jugendphase herausgewachsen.“


"Das klingt weise.", gab Piage zurück und wusste wie komisch sich das anhörte, doch wieder hatte Nathaniel gesprochen, als würde er schon weit länger leben, als man es ihm ansah; aber das wollte Paige nicht fragen. Sie wusste wie es war, wenn man Menschen nach ihrem Alter fragte, sie wurden ruppig und abweisend. Also beließ Paige es dabei und nahm ein paar weitere Happen ihres Gerichts.
"Da stimme ich die zu." Paige legte wieder ein sanftes Lächeln auf und ihre Gedanken wanderten weiter. "Gehen wir nach dem essen zu mir?" Paige wurde schon wieder rot, als ihr klar wurde was sie da eben gefragt hatte. Das hörte sich an wie: Hey gehen wir wenn wir fertig sind zu mir und ich lege dich dann flach? Und das war nicht ihre Absicht. Total peinlich. "Also ich meine...", sie brach ab. Paige fragte sich, wo Nathaniel eigentlich seine ganze Sachen hatte.

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