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Nachdem er eine halbe Ewigkeit in der ihm doch noch recht fremd vorkommenden Kleinstadt herumgewandert war, entdeckte er endlich etwas womit man er anfangen konnte. Dabei handelte es sich um einen Laden namens Mystic Grill. Wie es schien war dieser der Treffpunkt für alle Altersgruppen. Als er durch den Eingang schritt schlug ihm bereits eine beißende Rauchwolke entgegen. Nicht gerade das Ambiente welches er aus seiner Zeit in New York gewöhnt war. Für den Rest des Abends würde es reichen. Lässig schritt er zum Tresen und bestellte sich einen Sherry. Er konnte nicht umhin den Blick kurz durch den überfüllten Raum schweifen zu lassen. Gott sei dank entdeckte er dabei auch eine Reihe kleiner Tische am Fenster, die meisten davon waren leer. Als der Barmann ihm das Glas Sherry in die Hand drückte lies er sich an einem der Tische nieder und lehnte sich etwas zurück. Mit einem halbwegs anständigen Getränk lies es sich hier durchaus aushalten. Während er die ersten paar Schlucke seines Sherrys hinunter schluckte behielt er die Eingangstür fest im Blick. Man konnte nie wissen wer alles durch diese Tür kam.


Genau wie sie es am Vorabend getan hatte, betrat Paige mit einem selbstbewussten Lächeln den Grill und sah sich um. Sie war froh, dass Meredith ihr diese kleine aber feine Kneipe empfohlen hatte. Hier ließ es sich jeden Abend, wenn die brünette nicht gerade Nachtdienst hatte, aufs neue genießen.
Paige schritt zu Bar und bestellte sich einen Martini. Das dürfte sie sich wohl mal gönnen, oder? Sie schenkte den netten Barkeeper ein freundliches Lächeln und drehte sich um. Sie nahm einen Schluck des Getränks und stieß sich schwungvoll von der bar ab. Heute Abend war seltsamer weise nicht viel los, aber Paige hatte auch keine Lust ihren Drink alleine genießen zu müssen. Die Hexe sah sich erneut um und entdeckte am Fenster einen wirklich gut aussehenden Mann der anscheinend auch alleine war. Paige zauberte sich ein Lächeln auf die Lippen und setzte sich ihm gegenüber.
"Hier ist doch frei, oder?", fragte sie dann noch immer mit einem Lächeln.


In dieser Stadt waren hübsche Frauen wohl keine Seltenheit. Neben all den unerfreulichen Eigenschaften die diese Stadt sonst besaß war dies doch mal ein Pluspunkt. Er nickte der jungen Frau mit einem freundlichen Lächeln zu als sie fragte ob der Platz am Tisch noch frei war. In diesem Moment stand er elegant auf und rückte den Stuhl auf welchen die Frau deutete zurecht. Mit einer Handbewegung gebot er ihr sich doch zu setzen. „ Für eine Dame ist an meinem Tisch immer etwas frei.“ Er war nun mal ein Gentleman der alten Schule da überkamen ihn solche Angewohnheiten öfters einmal. Nach hunderten von Jahren solche hartnäckigen Eigenheiten abzulegen war nicht einfach. Vielleicht war dies jedoch gar nicht mal so schlecht. Zumindest kam es ihm so vor als würden die Männer der Neuzeit ihren Sinn für Manieren und Höflichkeit allmählich verlieren. Er schmunzelte ein wenig als er sich selbst zurück auf seinen Stuhl fallen lies. „ Nun darf ich fragen wen ich hier vor mir habe?“ Mit interessiert hochgezogenen Augenbrauen nippte er an seinem Sherry.


Als der Paige noch unbekannte Mann ihr den Stuhl gab und ihn dann auch noch so freundlich postierte, wurde Paiges Lächeln echter. "Oh. Ein wahrer Gentleman. Vielen dank.", sagte sie und sah ihn lobend an. Er war ein richtiger Mann, die gab es nur leider viel zu selten hier. Paige stellte ihren Martini ab und legte beide Hände auf den Tisch.
"Paige Worthington.", stellte Paige fest. Eigentlich war sie zu fremden Menschen nie so höflich, doch der Mann ihr gegenüber ließ Paige so werden. Also strickte sie die Hand aus und sah ihn an. Er hatte wirklich wundervolle Augen, fiel der Assistenzärztin auf. "Freut mich sie kennen zu lernen.", lächelte sie dann und war ehrlich freundlich.
"Entschuldigen sie meine Neugier, aber sind sie neu in der Stadt?", fragte sie kurze zeit später und lächelte etwas verlegen. Sie war sich bewusst, dass nicht alle Menschen ihre Offenheit besaßen, aber sie hatte Nathaniel einfach fragen müssen, ohne recht darüber nachzudenken.


„Nun ja ich hatte Zeit einer zu werden...“ dabei schenkte er ihr ein freundliches Lächeln. „ Die Männer dieser Stadt werden sich vielleicht auch noch zu solchen entwickeln, so etwas braucht Zeit.“ Wie viel Zeit es bei ihm gebracht hatte unterschlug er an dieser Stelle lieber. Als sie ihm ihren Namen nannte war er erfreut über ihre Offenheit. Die Menschen dieser Stadt waren dafür das hier so viele merkwürdige Dinge vor sich gingen ziemlich vertrauensselig. „ Sehr erfreut,“ er blickte kurz auf ihre Hand, diese nun zu küssen wie es früher üblichen gewesen war hielt er in der heutigen Zeit für zu übertrieben weshalb er ihr lediglich seine Hand reichte. „ Nathaniel Alverton.“ Warum nur fiel jedem hier auf das er neu in der Stadt war. Verhielt er sich denn so auffällig. Wenn dem tatsächlich so war sollte er sich schnellstmöglich anpassen schließlich war der Grund weshalb er in dieses Städtchen gekommen war der Umstand das er untertauchen musste. „ Das scheint man mir wohl anzumerken...ja ich bin gerade heute nach Mystic Falls gezogen und dachte mir ich lasse den Abend hier ausklingen. Was hat mich denn verraten?“ Das interessierte ihn doch nun sehr. Solch auffälliges Verhalten wollte er in Zukunft vermeiden.


Auch wenn Paige eigentlich nicht misstrauisch war und Nathaniel nett fand, kam ihr seine Erwiderung sehr verdächtig vor. Er lebte anscheinend schon lange, jedoch sah Paige keinen Hinweis darauf,dass er ein übernatürliches Wesen war, als er ihr seine Hand reichte. Paige ließ es dabei beruhen und nippte an ihrem Drink.
Sie lachte leise auf, als Nathaniel nach dem Grund fragte, warum Paige dachte er wäre neu. "Nunja. Sieh dich um.", lächelte sie. "Hier ist niemand alleine. Nur die Leute die neu in dieser Stadt sind kommen alleine." Paige zwinkerte. "Aber mach dir keine sorgen, ich komme auch noch immer alleine her." Sie lächelte. "Dieses Pub ist eigentlich nichts für Menschen die alleine herkommen." Paige hatte das von ihren Kollegen erfahren und auch die Leute die sie außerhalb des Krankenhauses kennengelernt hatte, hatten das bestätigt.
//So das war mein letzter Post für heute Nacht:-) es macht auf jeden fall Spaß ;-) <33


Nun eigentlich waren ihm die Angewohnheiten der Bürger von Mystic Falls herzlich egal. Manchmal wollte und würde er wohl auch allein hier auftauchen da konnte auch kein unsinniger Gruppenzwang oder schräge Blick ihn davon abhalten. „ Eigentlich...bin ich gerne auch mal allein unterwegs. Für die meisten ist es in dieser Stadt jedoch wohl sichere mit freunden unterwegs zu sein.“ Dabei nippte er an seinem Sherry. Bei ihrer Berührung hatte er sofort gespürt das es sich bei ihr um eine Hexe handelte. Wie viel ihr nun tatsächlich zuzutrauen war konnte er bisher noch nicht einschätzen. „ Du sagst du kommst auch immer noch oft allein hierher. Gehe ich dann richtig in der Annahme wenn ich vermute das du auch erst seit kurzem hier lebst? Mich würde interessieren welcher Anlass dich hierher geführt hat....das hier ist ja nicht gerade der Nabel der Welt.“ Neugierig sah er sie an. Vielleicht war er etwas zu frech was seine Frage anging doch er konnte nicht umhin sich für die Hexe zuinteressieren. Immerhin war es selten das er mal „Artgenossen“ traf.


"Ja. Diese Stadt ist für Menschen nicht sicher.", gab Paige lächelnd zurück und nahm einen Schluck ihres Drinks. Dabei spielte sie Gedanken verloren mit dem spieß der mit Oliven in dem Glas schwamm. Nathaniels Satz klang ganz danach, dass er von den Geschehnissen in dieser Stadt wusste, dass setzte jedoch voraus, dass er selbst kein Mensch war. Paige hatte nichts gespürt... Nathaniel war ein Hexer, stelle Paige kurzerhand fest.
"Ganz recht.", nickte die Hexe und grinste. "Ich habe hier meine Kindheit verbracht und habe in New York studiert. Ich bin zurück gekommen um hier zu arbeiten und bei dir?" Paige lächelte wieder freundlich und sah Nathaniel interessiert an. Ob er als Hexer einen besonderen Grund hatte hierher zu kommen?


Wie so oft lohnte es sich kein Mensch zu sein. Sie hatten es definitiv in solchen Zeiten schwer. Wer endete schon gern als Zwischenmahlzeit eines Vampirs? Für ihn waren diese „Kreaturen“ nur lästig. Während er seinem Job in New York nachgegangen war, war er einigen von ihnen begegnet. Obwohl er selbst Gewaltanwendung so gut es ging vermied waren jene Blutsauger oftmals so dreist und arrogant gewesen das es sich nicht hatte vermeiden lassen. Nach ihren Worten zu urteilen war es hier wohl nicht anders. Der Aufenthalt so vieler verschiedener nicht-menschlicher Wesen in der Stadt machte es den Menschen umso schwerer die Normalität beizubehalten. Morde mussten vertuscht und Ermittlungen im Geheimen durchgeführt werden. Er seufzte tief. „ Sagen wir ich habe als eine Art Lebensretter in New York gearbeitet nun bin ich hier um mich ein wenig zu erholen.“ Ganz sagte er hiermit zwar nicht die Wahrheit doch dies sollte genügen. Eigentlich war er zu seinem eigenen Schutz nach Mystic Falls gekommen, hier fiel er weniger auf.


Paige dachte zurück an den Abend vor ein paar Tagen, als sie den beiden Vampiren im Park begegnet waren. Ihr Arm war schon wieder verheilt, doch das hatte sie nur ihren Kräften zu verdanken, denn ohne sie wäre Paiges Arm jetzt sicher in einen dicken Gibs gehüllt. Sie hasste Vampire, sogar mehr als diese elenden Wölfe. Paige blickte auf. "Lebensretter.", wiederholte sie lachend. "Genau wie ich." Paiges Gedanken wanderten kurz zu der Operation bei der sie heute assistieren durfte, noch immer bekam sie eine Gänsehaut, wenn sie nur daran dachte, wie es war im OP zu stehen und zu operieren.
Sollte Paige Nathaniel nach seinen Kräften fragen? Nein, dafür war es zu spät. Ihr fiel auf, dass es viele New Yorker hier her verschlug. "Ich vermisse New York.", seufzte sie. "Und hast du Vorfahren von hier, oder wie kommst du gerade auf Mystic falls?", fragte sie dann.


Wenn sie von Lebensretter sprach meinte sie wohl den Menschen-Beruf des Arztes. Nein, so etwas war er nun wirklich nicht. Sein Zuständigkeitsbereich hatte nichts mit Krankheiten vorbeugen oder heilen zutun. Viel eher sorgte er dafür Gefahren völlig aus dem Weg zu räumen oder zumindest dafür sorgte er dafür,das die beteiligten Personen in einer gefährlichen Situation nicht zu Schaden kamen. „ Lebensretterin also...war das ein ein Traumberuf für dich?“ Es fiel ihm schwer sich vorzustellen das jemand sich freiwillig solch eine große Verantwortung auferlegte. Mit dem Leben retten ging auch Tod und Verlust einher. Nicht jeder konnte gerettet werden...auch ihm hatte diese Einsicht früher einmal Sorgen bereitet. Nun nach all den Jahren hatte er sich an den Tod gewöhnt. Wenn man umgeben von Menschen war und das hunderte von Jahren konnte man beinah mit bloßem Auge den Zahn der Zeit an ihnen nagen sehen. Ihre Frage riss ihn aus seinen Gedanken. „ Ich habe einen Tipp von einem alten Freund bekommen und...nunja habe mich anschließend ein wenig über dieses Städtchen informiert um wenigstens nicht ganz unvorbereitet hier einzutreffen.“ Freundlich zwinkerte er ihr zu.


"Ja.", sagte Paige sofort und sah verträumt geradeaus. "Ich wollte schon immer Menschen helfen. Ihnen gutes tun und leben retten. Es ist sogar viel schöner als erwartet." Jetzt sah Paige Nathaniel an. "Dieser eine Augenblick, wenn dich der Patient ansieht und weißer beide wisst, dass du sein leben gerettet hast; dieser Moment ist einfach das schönste das man sich vorstellen kann." Lächelnd riss Paige sich selbst aus den Gedanken und landete wieder im Grill. Sie liebte ihren Beruf; schon jetzt.
"Ein sehr guter Tipp. Eins kann ich dir sagen: In dieser Stadt wird es für Leute wie uns nie langweilig.", lächelte Paige und etwas müsste sie schmunzeln, als sie realisierte, was sie soeben gesagt hatte. Leute wie uns. Prima Paige. Schnell Trank sie ihren Martini aus und lächelte etwas nervös. Sie hatte zwar noch nie erlebt, dass ihr eine andere Hexe blöd gekommen war, aber man konnte ja nie wissen...
"Ich habe Hunger.", sagte Paige dann und schlucke ihre Nervosität runter. Sollte sie hier oder zu Hause essen.


.Die Frau namens Paige tat wohl gerne gutes. Man sah selten jemanden der sich für eine gute Sache so begeistern konnte. Zwar gab es auf der Welt viel Böses doch es war schön jemanden kennenzulernen dem es genauso viel Spaß machte gutes zu tun. Er lies ein erfreutes Lachen verlauten. „ Es ist schön jemanden kennen zulernen der so viel Freude dabei empfindet etwas gutes zu tun wie du. Ich kann mich nicht erinnern außer dir jemals jemanden getroffen zu haben der wenn es um den Job geht, weniger über das verdiente Geld nachdenkt als über die Taten die er innerhalb seines Berufes vollbringt. Deine Einstellung lobe ich mir. Es sollte mehr Menschen von der Sorte geben.“ Mit einem charmanten Lächeln schluckte er den Rest seines Sherrys hinunter. Der Abend lief bis jetzt besser als er ihn sich vorgestellt hatte. Er war zu seinem wohlverdienten Sherry gekommen und unterhielt sich nett was konnte man als Neuankömmling mehr verlangen? Als die Worte „Leute wie uns“ in seinen Ohren klangen horchte er auf. „ Eigentlich würde mir Langeweile einmal ganz gut tun...ich fürchte jedoch daraus wird hier tatsächlich nichts werden.“ Als er ihre Anspannung spürte legte er kurz seine Hand auf ihre. „ Doch bin ich froh jemand so nettes getroffen zu haben. Nicht das du mir hier noch verhungerst. Ich würde gern etwas mit dir essen...aber wenn du lieber alleine etwas essen willst kann ich das natürlich auch verstehen.“ Nun erst merkte er das ihm selbst der Magen in den Kniekehlen hing. Darüber musste er schmunzeln.


"Danke.", erwiderte Paige und lachte verlegen auf. Natürlich hatte sie schon über das Geld nachgedacht, aber nie so, dass sie darüber nachgedacht hatte sich eine Job mit hohem Gehalt zu suchen. Von ihrem jetzigen konnte die Hexe gut leben und sie hatte alles was sie brauchte. "Und ich freue mich einem Menschen zu begegnen, der davon begeistert ist. Die meisten tuen mich als eine Irre Wohltäterin ab.", etwas wütend schüttelte Paige den Kopf, doch als sie Nathaniel weiter zuhörte musste sie wieder lächeln. Er schien wirklich nett zu sein, das freute Paige und sofort war ihre Anspannung wie verflogen.
Als Nathaniel lächelte, fiel Paige erneut aus, wie gut er aussah. Dazu war er noch der perfekte Gentleman. Als er ihre Hand berührte schmunzelte Paige. "Gerne, es wäre mir ein Vergnügen. Männer wie sie trifft man selten, aber das gefällt mir." Paige warf einen Blick zur Bar. "Wollen wir hier essen oder wo anders?", fragte sie dann und lächelte Nathaniel geradewegs an. Komischerweise wurde sie in seiner Gegenwart total förmlich, jedoch machte ihr das nichts aus, solange sie etwas entspannen konnte und neue Leute kennenlernte.


In der Vergangenheit hatte es vieler solcher Männer wie ihn gegeben. Die Gentleman der alten Schule. Heutzutage hatten es die Männer verlernt zuvorkommend zu sein. Für ihn war es beinah eine Verpflichtung. In seinem „Job“ kam man schnell in Verruf wenn man seine Manieren vergas. Auf ihre Frage hin wusste er nicht recht was er antworten sollte. Bis jetzt kannte er sich trotz der Tatsache das Mystic Falls recht klein war noch überhaupt nicht aus. Er konnte somit schlecht bewerten ob es tatsächlich eine gute Idee war hier etwas zu essen oder etwas anderes vielleicht passender wäre. Er runzelte die Stirn. „ Leider kenne ich mich noch nicht gut genug aus um zu entscheiden wo wir essen. Wenn du natürlich sagst das Essen hier ist gut bleiben wir hier, wenn nicht würde ich auch gerne ein anderes Restaurant in Mystic Falls kennenlernen. Es kann nicht schaden ein paar Möglichkeiten zu haben.“ Wer weiß, vielleicht unterschätzte er auch die Qualität des hiesigen Essens. Wie er an diesem Tag bereits öfter festgestellt hatte, war er eben Anderes gewöhnt, das hieß jedoch nicht das er sich auf etwas Neues nicht einlassen wollte.

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